Die Rumänisch-Orthodoxe Kirchengemeinde
Das Christentum in Rumänien
Die Geschichte über Christianisierung der Rumänen geht bis auf das erste christliche Jahrhundert zurück. Der heilige Apostel Andreas, der Erstberufene und Bruder des hl. Petrus, ist der Schutzpatron Rumäniens, dadurch, dass er traditionsgemäß die Frohbotschaft auch in Klein-Skythien (Gebiet zwischen Donau und Schwarzmeerküste, heutige Dobrudscha) verkündet hat. Origenes († 254) und der Kirchenhistoriker Eusebius von Caesarea († 340) schreiben, dass der hl. Apostel Andreas das Evangelium im Gebiet Skythien verkündigt hat. In der heutige Ortschaft Ion Corvin gibt es die älteste Kirche Rumäniens, wo der hl. Apostel Andreas in einer Grotte die hl. Liturgie feierte.
Es gibt auch 9 Wasserquellen, wo der Apostel Andreas taufte. Nach der örtlichen Tradition wird auch der hl. Andreas in den Weihnachtsliedern erwähnt. Dort kommt nicht der hl. Nikolaus sondern der hl. Andreas beschert die Kinder. Tertullian († 240) wusste, dass in seiner Zeit das Christentum unter den Dakern und Skythen verbreitet war. Die römische Herrschaft in Dakien, von Römern „Dacia Felix“ genannt (106 – 275), begünstigte die Verbreitung des Christentums in der ganzen neuen Provinz. Im 3. Jh. gab es in Tomis (heute Constanţa) einen bischöflichen Sitz. Die Märtyrerakte erwähnen die Namen der Bischöfe: Evangelikus, Ephrem, Titus. Der Bischof von Tomis nahm am 1. Ökumenischen Konzil im Jahr 325 in Nicäa teil. Somit stand die Kirche von dieser Gegend in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche Jesu Christi. Im 6. Jh. war Scythia Minor eine Metropolitanprovinz mit 14 Diözesen.
Diese Tatsache veranlasste den deutschen Historiker Johannes Tröster, der im 17. Jh. die Geschichte des alten Dakien untersuchte, zu behaupten, dass die Rumänen „sehr alte Christen sind“. Von Klein-Skythien stammen hl. Johannes Cassian († 431), der die ersten zwei Klöster in Marseille gründete und Dionysius Exiguus († 570).Die Völkerwanderung brachte Schwierigkeiten für den Christen, aber die Karpaten waren immer ein sicherer Zufluchtsort. Der lateinische Wortschatz ist bis heute in den liturgischen Begriffen vorhanden. Die Sprache des Volkes, die rumänische Sprache, wird in der hl. Liturgie und allgemein in allen Gottesdiensten verwendet. Die bei archäologischen Ausgrabungen in verschiedenen Gebieten Rumäniens gefundenen christlichen Gegenstände, Grabsteine, Inschriften, alte Kirchen, beweisen das Alter des Christentums.
Die Anzahl der Gegenstände ist groß, aber erwähnenswert sind: das Medallion von Potaissa, heute Turda in Siebenbürgen (3 – 4 Jh.), wobei die christlichen Symbole, das Lamm und die Inschrift ΙΧΘΥΣ (Ιησούς Χριστός Θεού Υιός Σωτήρας = Jesus Christus Gottes Sohn und Retter), genau so wie in den Katakomben in Rom, ganz deutlich zu erkennen sind. Eine Votivtafel (donarium) (4. Jh.) von Sibiu/Hermannstadt mit der Inschrift „Ego Zenovius votum posui = ich Zenovius habe mein Versprechen gehalten (habe mein Opfer gebracht)“ und ein Monogramm Christi. Das christliche Leben setzte sich fort, wie die Organisation vieler alter Kirchen und Klöster vom 6. bis zum 12. Jh. beweist. Im 13. – 14. Jh. gab es in der Nähe des Donaudeltas in Vicina (heute Isaccea) eine Diözese, dessen Metropolit Jakintos Kritopoulos vom rumän. Herrscher Neagoe Basarab im Jahr 1359 in die Walachei (Curtea de Argeş) versetzt wurde. Das Patriarchat von Konstantinopel erkannte die Metropolie an. Im Jahr 1517 wurde das Metropolitansitz nach Târgovişte und im Jahr 1668 nach Bukarest verlegt. In Moldau wurde die Metropolie von Suceava vom Patriarchat von Konstantinopel am 26. Juli 1401 mit Metropolit Iosif Muşat anerkannt. Im 16. Jh. wurde der Metropolitansitz nach Iaşi verlegt. In Siebenbürgen residierte Erzbischof Ghelasie im Kloster Râmeţ, Kreis Alba im Jahr 1377.
Der Metropolitansitz wurde öfters in andere Ortschaften verlegt: Hunedoara, Feleac, Geoagiu und Alba Iulia (1572 – 1701). In Alba Iulia (Karlsberg, Siebenbürgen) wurde das Neue Testament (1648) in rumänischer Sprache gedruckt und im Jahre 1688 die erste Bibel. Es folgte eine Union mit Rom und bis 1761 hatten die rumänisch-orthodoxe Christen in Siebenbürgen keine eigene Diözese. Ab 1761 hatten die Rumänen mit der Genehmigung von Wien einen serbischen Bischof, Dionisie Novacovici, mit dem Sitz in Răşinari und bald in Hermannstadt. Es folgte eine vielgestaltige Entfaltung des geistlichen Lebens in allen Gebieten, wo rum.-orth. Christen lebten, es kam zu einer Blüte des Mönchtums, besonders ab dem 14. Jh., mit einer Vielzahl von Klöstern.
Ab 1872 trat ein Gesetz in Kraft, wodurch die Kirche eine synodale Leitung bekam. Als Leiter der Synode war der Metropolit Nifon der Ungro-Walachei mit dem Sitz in Bukarest, der ab 1865 als „Primas Rumäniens“ galt. Die Entscheidung wurde dem Patriarchat von Konstantinopel mitgeteilt. Die Kirche in Rumänien bekam keine Antwort und so wurde dies als eine stille Genehmigung betrachtet. Die Autokephalie (Selbständigkeit) wurde offiziell durch Patriarch Ioachim IV von Konstantinopel am 25. April 1885 anerkannt. Im Jahr 1925 wurde das Patriarchat der Rumänisch-Orthodoxen Kirche gegründet und am 1. Februar wurde der ersten Patriarch Miron Cristea in Anwesenheit der Vertreter der orthodoxen Kirchen in sein Amt eingeführt. Ihm folgten auf dem Patriarchalsitz: Miron, Nicodim, Iustinian, Iustin, Teoctist. Derzeit leitet die Kirche Patriarch Daniel.
Unter Patriarch Iustinian wurde die Rumän.-Orth. Kirche im Jahr 1961 Mitglied des Ökumenischen Weltkirchenrates. Sie gehört als volles Mitglied der Konferenz Europäischen Kirchen an. Im Jahr 1968 besuchte Kardinal Franz König die Rumänisch-Orthodoxe Kirche, ein Jahr später besuchte Patriarch Iustinian die Röm.-Kath. Kirche in Österreich. Ein großes Ereignis in der Ökumene war der Besuch von Papst Johannes Paul II. († 2005) in Bukarest vom 7. – 9. Mai 1999.
Die Rumänisch-Orthodoxe Kirche ist in multilateralen und bilateralen ökumenischen Gesprächen engagiert. Mit ca. 20 Mio. Mitgliedern ist die Rumänisch-Orthodoxe Kirche die zweitgrößte nach dem Moskauer Patriarchat.
Geschichte der Pfarre in Salzburg
Die Rumänisch-Orthodoxe Pfarre zu den „Heiligen Erzengeln Michael und Gabriel“ wurde vom Patriarchat der Rumänisch-Orthodoxen Kirche auf das Wunsch der rumänisch- orthodoxen Christen von Salzburg und Westösterreich im Jahr 1976 gegründet. Patriarch Iustinian segnete durch einen Patriarchalbeschluss die Gründung der Rumänisch-Orthodoxen Pfarre in Salzburg. Er erteilte schriftlich seinen Segen den rum.-orth. Christen, die um geistliche Betreuung angesucht hatten. Das rumänische Patriarchat schenkte der Pfarre alle kirchlich notwendigen Gegenstände (Priestergewänder, Kultusbücher, Ikonen usw.) für die Feier der Gottesdienste. In Österreich lebten rumänisch-orthodoxe Christen bereits seit 1944/45 als Emigranten in diesem Gebiet. Ursprünglich wurde die geistliche Betreuung durch die rumänisch-orthodoxe Pfarre von Wien ausgeübt. Die offizielle Gründung der Pfarre fand mit der Ernennung der ersten Priesters Dr. Ioan Sabadus im Jahre 1979 statt. Infolge seines Ansuchens kehrte Pfr. Sabadus nach Rumänien zurück. Patriarch Iustin Moisescu ernannte mit 1. Nov. 1985 Pfarrer Dr. Dumitru Viezuianu für die Pfarre in Salzburg, die vakant war.
Die Pfarre gehörte bis 1993 zum rumänisch-orth. Erzbistum für Zentral und Westeuropa mit dem Sitz im Paris. Besonders ist die eifrige pastoral-missionarische Tätigkeit von Erzbischof Adrian Hriţcu von Paris zu erwähnen, der einmal im Jahr zum Patroziniumsfest das Hochamt für die den rumänisch-orth. Christen feierte.
Im Jahr 1987 besuchte aufgrund einer Einladung der ökumenische Stiftung „Pro Oriente“ Patriarch Teoctist, begleitet von einer synodalen Delegation, die Kirchen in Österreich, wobei er eine hl. Liturgie mit den rumänisch-orthodoxen Christen in Salzburg feierte. Mehrere Mitglieder der „Pro Oriente“-Sektion Salzburg und Mitglieder der Pfarre erhielten aus diesem Anlass als Auszeichnung das „Patriarchalkreuz für Laien“. Im Jahr 1993 wurde die Rumänisch-Orthodoxen Metropolie für Deutschland und Zentraleuropa gegründet. Gewählt wurde der Erzbischof und Metropolit Serafim Joanta, der Sitz der Metropolie ist in Nürnberg. In Österreich wurde im Jahr 1998 das Vikariat der Rumänisch-Orthodoxen Kirche in Wien errichtet. Es wurden noch weitere Filialgemeinden in Linz, Braunau und Innsbruck errichtet.
Organisation, Struktur und statistische Angaben
Die Pfarre wird von einem Pfarrer geleitet. Die Vollversammlung (ordentliche, findet einmal im Jahr statt und außerordentliche, jedes Mal, wenn notwendig ist) aller erwachsenen Christen ist das höchste Organ der Pfarre. Der Pfarrgemeinderat (7 Mitglieder) ist für die Durchführung der Beschlüsse der Generalversammlung zuständig. Die beiden Gremien werden kirchenrechtlich vom Pfarrer als Vorsitzender geleitet, ebenso der Frauenbund, der für die karitativen Tätigkeiten zuständig ist.
1979 – 1993 wurden die Gottesdienste mit der Genehmigung des Bischofs Nikolaus Hummel der Altkatholischen Kirche in der Schlosskirche Mirabell gefeiert. Durch den Zuwachs der Gemeinde übersiedelten die rumänisch-orth. Christen im Jahr 1993, mit der Genehmigung der Röm.-Kath. Erzdiözese und der Leitung des Priesterseminars in die Dreifaltigkeitskirche. In Braunau werden an jedem 3. Sonntag in Monat die Gottesdienste in der röm.-kath. Pfarre Maria Höft gefeiert. In Volders bei Innsbruck werden die Gottesdienste in röm.-kath. Karlskirche gefeiert.
Wenn man die rumänisch-orthodoxen Christen beim Gebet betrachtet, stellt man fest, dass sie von einer tiefen Frömmigkeit geprägt sind. Prof. Dumitru Stăniloae verbindet diese Frömmigkeit und den tiefen Glauben mit dem Einfluss der Kirchenväterspiritualität, an der das christliche Volk vom Anfang an Anteil hatte. Die Bücher der Kirchenväter wurden in den Klöstern als Handschriften verbreitet, bevor sie gedruckt wurden. Auch hier in der Diaspora bewahren die Christen die einzigen kostbaren Erbe, den Glauben, den sie von der ursprünglichen Heimat, von der Rumänisch-Orthodoxen Kirche im ihrem Innern tragen und pflegen. Die Kirche hat auch eine wichtige Rolle in der Integration in die Gesellschaft der neuen Heimat Österreich und zur Bewahrung der eigenen Identität der Christen.
Obwohl unsere Mitglieder der Pfarre aus den verschiedenen Gebieten Rumäniens abstammen, ist die Gemeinde von einer besonderen, beispielhaften Einheit geprägt. Jeder Christ ist bemüht, die christlichen, örtlichen Sitten und Bräuche weiter zu vermitteln und bereichert damit die Gemeinde. Der Pfarrer besucht mindestens einmal im Jahr, vor Epiphanie (Taufe des Herrn, 6. Jänner) jede Familie. Er führt geistliche Gespräche zur Vertiefung des Glaubens, zur Ermutigung, wenn Schwierigkeiten auftreten, zum Trost in Krankheitsfällen. Dazu gehört der Besuch in Krankenhäusern, Altenheimen usw.
Im Mittelpunkt des geistlichen Lebens der Pfarre stehen die Feier der heiligen Liturgie und die heilige 7 Sakramente. Es wurden z. B. (seit dem Jahre 19??) 326 Kinder getauft. Es gibt noch verschiedene liturgische Handlungen und Gebete für besondere Anlässe: für die kranken Menschen und Tiere, Hausweihen, für die Grundsteineinlegung eines Hauses, für Garten, Weingarten, zum Bewahren von Flut, Hagel und Trockenheit, Erdbeben und andere Naturkatastrophen, zum Bau eines Schiffes, zur Segnung der Fischernetze, zur Segnung von Brot, Fleisch, Käse oder Ostereier, Gebete für die Reisende, kurz, für alle Bereiche des menschlichen Lebens. Es gibt außerdem eigene liturgische Handlungen für bestimmte Anlässe, wie z. B. Te Deum am Schulbeginn, für die Schulkinder, die Schwierigkeiten beim Lernen haben, zur Grundsteinlegung einer Kirche, einer Schule und von Gebäuden sozial-karitativer Einrichtungen und Unternehmen. Die Pfarre zählt ca. 1150 Mitglieder.
Der Religionsunterricht ist ein wesentlicher Teil der pastoralen Tätigkeit. Er findet in den Schulen in deutscher Sprache, als ordentliches Lehrfach, statt. Gebete und kirchliche Lieder dürfen laut Schulgesetz auch in der Muttersprache unterrichtet werden. Die Teilnahme der Schulkinder an der Gestaltung der Gottesdienste, an ökumenischen Gottesdiensten und ökumenischen Unterrichtsstunden in den Schulen ist ein wichtiger Teil des Religionsunterrichtes, weil die Kirche „die lebendige Schule des Glaubens“ ist. Derzeit unterrichten in Salzburg und Braunau 3 Lehrer(innen), angemeldet sind 97 Schulkinder und Jugendliche in Volksschulen und Gymnasien.
Die Pfarre hat eine eigene Bibliothek, mit theologischer, patristischer und rumänischer Fachliteratur, die von Rumänischen Patriarchat ausgestattet wurde.
Ökumenisches Selbstverständnis
Eine Diasporagemeinde ist besonders durch die „Mischehen“ ökumenisch veranlagt. Die Ehepartner, die einer anderen Religionsgemeinschaft angehören, nehmen an den Gottesdiensten teil, aber die hl. Kommunion empfangen sie in der eigenen Kirche. Zum gegenseitigen Kennen lernen, organisierte unsere Pfarre mehrere bilaterale Besuche, die mit der Spiritualität, aber auch mit dem Schulwesen zu tun haben.
Einige Pfarreien aus Salzburg besuchten die Rumänisch-Orthodoxe Kirche. Im Jahre 2003 besuchte eine „Pro Oriente“-Delegation unter der Leitung von Erzbischof Dr. Georg Eder die katholischen, evangelischen und orthodoxen Kirchen in Rumänien, wobei diese Delegation von S. S. Patriarch Teoctist empfangen wurde. Im Jahre 2003 besuchte eine Delegation des Landesschulrates Salzburg den Schulrat des Kreises Vâlcea und wurde im Unterrichtsministerium in Bukarest empfangen, nachdem ein Jahr zuvor eine gleichrangige Delegation Salzburg besucht hatte. Im Jahre 2000 stellte in Salzburg eine namhafte Gruppe von Künstlern aus Rumänien und zwei Nonnen Volks- und Kirchenkunstwerke aus.
Die Pfarre ist Mitglied im Ökumenischen Arbeitskreis Salzburg und veröffentlicht ökumenische Beiträge in der Zeitschrift „Ökumenische Informationen“.
Die Kirche der Rumänisch Orthodoxen Kirchengemeinde
– eine ökumenische Pilgerstätte und ein Sakrales Kunstwerk –
Durch den Bau einer Kirche im traditionellen Baustil des Nordens von Siebenbürgen wurde ein Traum der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Salzburg verwirklicht. Den wichtigsten ökumenischen Schritt hat das Benediktinerstift St. Peter gemacht. Erzabt Edmund Wagenhofer hat ein Grundstück mit Baurecht für den Kirchenbau zur Verfügung gestellt. Nach den Plänen des rumänischen Architekten Eugen Dumitru entstand ein Holzbau: das Kirchengebäude – ein Unikat. Vorbild waren die zahlreichen rumänischen Holzkirchen. Der sakrale Bau kombiniert harmonisch die alte Volkskunst von Siebenbürgen/Maramureş, Bukowina und dem Norden der Kleinen Walachei. Der Architekt ließ z. B. ein für die Moldauklöster typisches Detail in die Planung einfließen: das Vordach ist dort bis über die Treppen vorgezogen und bittet so Schutz. Die ausführende Firma „Kuchler Blockhaus“ hat durch den Zimmerermeister Ferdinand Lienbacher eine präzise, hervorragende Arbeit geleistet. Die Kirche ist eine Blockhauskonstruktion mit 16 cm starken Wänden. Das Gebäude ist 20m lang, 8m breit und der Kirchturm ist bis zur die Spitze des Kreuzes 21,5 m hoch.
Der Kirchenraum hat vier Teile:
- Vorhalle (Geländer) für die Agape;
- Narthex (früher für die Katechumenen – heute für die Taufe);
- Naos (Kirchenschiff für die Gläubigen),
- Altarraum für die Opferung.
In der Mitte des Altarraums befindet sich der heilige Tisch, auf der Priester und der Bischof die Eucharistie feiert. Auf der nördlichen Seite befindet sich der Tisch (Prothesis) für die Vorbereitung der Opfergaben. Im hl. Tisch gibt es einen kleinen Teil der Reliquien der hll. Epictet und Astion (Märtyrer des 4. Jhs. in der Dobrudscha/Donaudelta, die von unserem Metropoliten Serafim zur Grundsteinlegung mitgebracht wurden. Auf dem heiligen Tisch ist das Antimension (ein Tuch mit der Grablegung Christi und einer Reliquie eines Heiligen). Ohne Antimension kann man keine hl. Liturgie (hl. Messe) feiern. Auf dem Antimension liegt das Evangeliar. Falls das Evangeliar vom Priester beim kleinen Einzug im Naos getragen wird, legt er auf Antimension kurzfristig ein Kreuz. Weitere sakrale Gegenstände auf dem hl. Tisch sind: der Tabernakel, das Kreuz, Öllampe, Leuchter mit drei Kerzen (Symbol der Hl. Dreifaltigkeit), zwei Leuchter (die zwei Naturen Jesu Christi – wahrer Gott und wahrer Mensch).
Hinter dem hl. Tisch steht ein großes Kreuz (2 m hoch) aus Eichenholz, das von einer Nonne des Klosters Bistrica (Vâlcea – Rumänien) geschnitzt wurde. Ein wichtiger Teil der Kirche ist die Ikonostase, die sich zwischen dem Altarraum und dem Naos befindet. Es ist dies eine Ikonenwand, sie „verbindet den Himmel (Altarraum) mit der Erde (Naos/Kirchenschiff)“. Auf der Ikonostase befinden sich, nach der kanonischen Ordnung, folgende Ikonen:
- ganz oben die Kreuzigung, links die Mutter Gottes und rechts der hl. Johannes der Evangelist.
- in der nächste Reihe sind die 12 Apostel, in der Mitte die Offenbarung der Hl. Dreifaltigkeit aus dem Alten Testament, sie ist auch die Ikone der Gastfreundschaft.
- darunter sind die 12 Hochfeste (das Leben Jesu Christi) und in der Mitte das Abendmahl.
- im unteren und wichtigsten Teil der Ikonostase sind die königlichen Ikonen: im südlichen Teil ist Jesus Christus als König, nördlich die Mutter Gottes (Maria mit Jesus als erwachsenem Kind).
In der Mitte der Ikonostase befindet sich die Königliche Pforte; sie wird nur während der hl. Liturgie vom Bischof oder vom Priester geöffnet und betreten und nur, wenn diese mit liturgischem Gewand gekleidet sind. Oberhalb der Königlichen Pforte ist ein Kelch mit Strahlen und zwei Pfauen mit dem Kreuz im Schnabel als Zeichen der Unsterblichkeit. Auf der ganzen Ikonostase befinden sich die christlichen Symbole: Weintrauben, Weinblätter, Ehren, Sonnenblumen. Das Projekt der Ikonostase stammt vom Architekten Eugen Dumitru und wurde vollständig von der rumänische Familie Doina und Ion Marian aus Strobl gesponsert. Für die Ikonen kamen rumänisch-orthodoxe Familien auf, jede Familie bestellte die eigene Ikone.
Die vier Kreuze auf Kirchendach wurden von Prinzessin Alexandra, Tochter von Prinzessin Ileana von Rumänien (später als Nonne Mutter Alexandra), gespendet. Hergestellt wurden sie von Schlossermeister Franz Hobiger von Puch.
Die Glocke wurde von Herrn Mag. Michael Neureiter in Deutschland bestellt und von einer rumänischen Familie gespendet. Herr Franz Zitz aus Salzburg hat unsere Glocke im Kirchturm befestigt, nachdem Herr Harald Engländer die Glocke mit einem Seil aufgezogen hat.
Pfarrer Dr. Dumitru Viezuianu